OP UA, eigentlich eine Weiterentwicklung des OPC XML Standards (2003), wurde erstmalig in 2006 released. Diese eigentlich logische Weiterentwicklung, die auf Websevices basiert und ein modernes und ausgeklügeltes Sicherheitskonzept verfolgt, ist lange nicht wirklich wahrgenommen worden. Erst der Begriff Industrie 4.0 der auf der Hannovermesse 2011 auftauchte, ließ den inzwischen 5 Jahre alten Standard wirklich in den Fokus rücken.

Was heißt das also nun, müssen jetzt alle Anlagen auf den neuen Standard umgestellt werden? Nach meiner Erfahrung mit der Geschwindigkeit mit der sich neue Technologien im produktiven Umfeld durchsetzten, wird es sicherlich noch 20 Jahre dauern, bis die letzten ihre alten Anlagen abgebaut oder modernisiert haben.

Das bedeutet für den OPC Standard: neue und alte System werden noch Jahrzehnte parallel betrieben werden. Neue Anlagenteile werden mit OPC UA verbunden, alte bleiben wie sie sind.

Andererseits haben die Hersteller schon vor längerer Zeit aufgehört ihre Classic Server zu pflegen und Fehler zu beheben. So gibt es auch immer wieder neue Probleme, z.B. durch Windows Updates. Die Angst ist nicht unberechtigt, das irgendwann die alten Kisten nicht mehr laufen.

Auch die großen Hersteller der OPC Produkte wissen das natürlich und haben sich mit entsprechenden Proxys und Gateways darauf eingestellt. UA und Classic werden so noch Jahre friedlich koexistieren und gemeinsam Daten für die Digitalisierung der Produktion liefern.

Aber wo liegt der große Nutzen von OPC UA?

UA verlässt die Grenzen des lokalen Netzwerks und verfolgt die Strategie vieler Konzerne, die Daten und Prozesse in die Cloud auszulagern. Das ist so mit OPC Classic nicht möglich.

Der klassische OPC Server läuft auf einem PC im LAN, verarbeitet die Daten lokal und speichert sie z.B. auf einem SQL Server (auch z.B. in der Cloud).

Der UA Server läuft als Softwarekomponente z.B. auf der SPS und sendet die aktuellen Prozessdaten direkt an einen Client in der Cloud oder über die Cloud. Der Standort ist somit absolut unerheblich für die Konstruktion eines vernetzten Systems.