Arbeiten mit CM2018
Nun ja, als eingefleischter Wizcon Mann, bin ich natürlich sehr traurig über den Niedergang des Systems. Auch in der Version 2018 sind keine besonderen Features dazu gekommen, sondern es wurden einige, eigentlich wichtige Dinge entfernt, oder sind zur kostenpflichtigen Option geworden.
Viele Treiber, einmal ein schlagkräftiges Verkaufsargument für Wizcon, sind ersatzlos verschwunden. Dazu gehören fast alle gerätespezifischen Treiber, z.B. die S5 Treiber WNVPISI und WNVPISY. Die S7 Verbindung ist nur gegen Aufpreis zu bekommen. Erfreulich ich der kostenlose Treiber für OPC DA und vor allem OPC UA.
Beim Zeichnen der Bilder lassen sich übereinander liegende Objekte nicht mehr abwechselnd selektieren, da die Wechselfunktion der rechten Maustaste nicht mehr funktioniert. Das zu umgehen bleibt eigentlich nur ein konsequentes verwenden der Ebenen. Die ein - und ausblenderei der Ebenen dauert aber leider auch ihre Zeit. Daher muß man Objekte oft auseinanderschieden, um einzelne Teile zu bearbeiten.
Die Dynamisierung von Objekten ist zu einem echten Geduldspiel geworden. Auch auf meinem i7 Notebook dauert das Öffnen des Dialogfensters in CM2018 etwa 10 Sekunden. So ist ein normaler Arbeitsfluss nicht zu gewährleisten. In einem VM-Ware Fenster dauert es bei CM2010 etwa eine Sekunde.
Der Markt der Prozessleitsystem ist unübersichtlich und intransparent. Das hat gut Gründe, sind doch die Preise für Softwarelizenzen dermaßen aus der Zeit gefallen, das man Kosten für den einfachen Wechsel von Windows 7 auf Windows 10, ohne nennenswerte Zusatzfunktionen schon als reine Geldmacherei bezeichnen muss.
Trotz regelmäßigen Namensänderung steckt bei den meisten SCADA Produkten das gleiche drin, wie vor 20 Jahren. Dennoch ist es lukrativ, die bestehenden SDADA Systeme immer wieder mit neuen Lizenzen auszustatten, wenn Microsoft mal wieder ein Windows Update raus bringt. Ohne hier Namen zu nennen - es gibt sogar Anbieter, die die Lizenz, unter Verzicht auf den Dongle, einzig auf die MAG Adresse und die Festplattenkennung basieren lassen. Im Falle eines Austauschs der Hardware ist dann nur bei bestehendem Wartungsvertrag eine Reaktivierung möglich.
Seit 1994 befassen wir uns intensiv mit der Entwicklung und dem Einsatz von Prozessleitsystemen und Visualisierungen. Auch wenn es seit Jahren kaum noch eine Rolle im Vergleich zu den jetzigen Marktführern spielt, war das System, mit dem ursprünglichen Namen Wizcon, immer schon mein Favorit. Die gute Strukturierung und die früher grandiose Performance haben mich immer schon begeistert. Viele gute Ideen aus Wizcon haben mich in den Jahren zu eigenen guten Lösungen inspiriert. Besonders die Angewohnheit von Anfang an an schnelle und fehlerfreie Kommunikation zu denken und hier nicht zu sparen, haben viele unserer Entwicklungen zu echten Langläufern werden lassen.